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Dinge, die man nicht unbedingt wissen muß

Auch Lustiges, Merkwürdiges, Interessantes, Skurriles und Seltsames sammelt sich in Büchern, im Netz und im Kopf an, wenn man sich mit dem Glauben und der Kirche beschäftigt. Ich habe ein paar dieser Dinge nachgeprüft und zu einem bunten Sammelsurium zusammengestellt.

Fußballbegeisterter Heiliger

In der Gelsenkirchener Kirche Sankt Joseph im Stadtteil Schalke gibt es im rechten Seitenschiff ein Kirchenfenster, das den heiligen Aloisius von Gonzaga zeigt. Er trägt Fußballschuhe, blau-weiße Stutzen und hat einen Fußball zwischen den Beinen liegen. Damit ist er ein deutlicher Hinweis auf die Fußballjugend des Vereins Schalke 04, mit der die Pfarrgemeinde eng verbunden ist.1959, als Kirche und Fenster entworfen wurden, war Aloisius als Schutzpatron der männlichen Jugend sehr beliebt. Er war italienischer Erbprinz, verzichtete auf den Thron und wurde Jesuit. Er arbeitete in der Krankenpflege und steckte sich mit der Pest an, an der er mit 23 Jahren starb. Link mit Bild 

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Lila Nikolaus

In der Vorweihnachtszeit sind sie überall zu sehen: Schokoladenfiguren in Form eines Weihnachtsmannes, mit rotem Mantel und Pudelmütze. Traditionell bringt aber nicht der Weihnachtsmann, sondern der Bischof Nikolaus den Kindern die Geschenke, dessen Fest am 6. Dezember gefeiert wird. Seit einigen Jahren steigt die Nachfrage nach echten Nikoläusen aus Schokolade, gefördert durch die Aktion Weihnachtsmannfreie Zone . In Deutschland sind Schokonikoläuse nicht überall zu bekommen. In Österreich dagegen gibt es sie von allen namhaften Herstellern, auch von Milka und selbst bei Discountern. Stilecht mit Bischofsstab und Mitra, gekleidet in einen violetten Chormantel und damit sogar in der liturgischen Farbe des Advents.

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Getarnte Bunker

Im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Bunker zum Schutz vor Luftangriffen gebaut. In Köln entwickelte der Architekt Hans Schumacher als Bauform den Kirchenbunker. Der rechteckige Grundriß erhielt an der Stirnseite einen Betonturm als Glockenturmattrappe, in dem zugleich die Lüftung eingebaut war. Aus der Luft, also von Bombern aus, bestand also große Ähnlichkeit mit einer Kirche. Von der tarnenden Bauweise versprach man sich einen besseren Schutz vor Bomben. Einige dieser Kirchenbunker sind noch erhalten, so in Köln-Deutz (Helenenwallstraße), Köln-Raderberg (Marktstraße) und Köln-Mülheim (Berliner Straße).

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Verpaßter Papst

Es war zu Anfang der 80er Jahre, als Moderator Frank Elstner eine verrückte Idee für die Fernsehsendung „Wetten, daß...“ hatte. Er bat den Münchener Erzbischof und späteren Papst Joseph Kardinal Ratzinger, Papst Johannes Paul II. eine Einladung zu einer Sendung von „Wetten, daß...“ zu übermitteln, was dieser auch tat. Aus dem Vatikan kam daraufhin tatsächlich eine Antwort: Der Papst könne zwar nicht persönlich kommen, aber ließe sich gern per Satellit dazuschalten. Frank Elstner lehnte das damals ab und bezeichnete dies später als einen der größten Fehler seines Lebens, wegen dem er sich hätte „in den Hintern beißen“ können.

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Verschwundenes Kreuz

Auf der Zugspitze steht Deutschlands höchstes Gipfelkreuz. Es wiegt 300 Kilogramm. Auf allen Werbematerialien der Tourismusregion Garmisch-Partenkirchen findet sich der stolze Berg mit dem gold leuchtenden Gipfelkreuz abgebildet. Nein, nicht ganz: In der Werbebroschüre, die für reiche arabische Touristen aufgelegt wurde, hat man das Bild am Rand so abgeschnitten, daß das Kreuz nicht mehr zu sehen ist. „Der Köder muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“ äußert sich Garmischs Dritter Bürgermeister. Das christliche Kreuz ist in diesem Verständnis wohl leider nur ein ungenießbarer Wurm an der Touristik-Angel.

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Niedliche Arche

Neben dem kompletten Weihnachtskrippenset, den Heiligen Drei Königen, einer Nonne, einem Bettelmönch, einer Hochzeitskirche und dem Hl. Nikoluas hat der süddeutsche Spielwarenhersteller eine „Arche Noah“ mit „vielen lieben Tieren“ auf den Markt. Eine Kurzfassung des biblischen Textes findet sich sogar im Werbeprospekt. Die Playmo-Arche ist allerdings nicht 300 x 50 Ellen groß, sondern nur 52 x 26 Zentimeter. Der Maßstab des Schiffsmodells beträgt also 1:264, was noch kleiner ist als Spur Z. Und was wiederum bedeutet, daß die Noahfigur einen Mann abbildet, der in Wirklichkeit 18,50 Meter groß wäre. Aber Noah wurde ja auch 950 Jahre alt.

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Langsames Konzert

Ein Orgelkonzert in der Halberstädter Burchardikirche dauert schon mehrere Jahre und soll erst im Jahr 2640 zuende sein. Das Projekt des inzwischen verstorbenen Komponisten John Cage steht unter dem Motto „Organ² As slow as possible“. Das Stück wurde mit einem Computerprogramm komponiert und beinhaltet zufällig erzeugte Töne. Das Konzert begann am 5. September 2001, der erste Ton erklang aber erst anderthalb Jahre später, weil das Stück mit einer Pause beginnt. Link 

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Leere Gräber

Der Bundesverband Deutscher Bestatter unterhält im fränkischen Münnerstadt ein weltweit einmaliges Ausbildungszentrum für Bestatter. Dort werden Bestattungsfachkräfte ausgebildet. Auf dem Stundenplan des seit 2003 bestehenden Ausbildungsberufs steht Gräber ausheben, Materialkunde, Trauerdruck und Dekoration. Seit 1994 gibt es dort einen Lehrfriedhof, auf dem 30 Gräber zu Übungszwecken bereitgehalten werden. Auf ihren Grabsteinen stehen alte Inschriften, Recycling ist das. Auszubildende schaufeln hier Gräber aus und schütten sie wieder zu.

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Lebende Insel

Die Legende berichtet vom irischen Heiligen Brandanus, der im 6. Jahrhundert als Seefahrer auf der Suche nach Land im Westen war. Er ankerte vor einer kleinen Insel und baute dort einen Altar auf, um die Heilige Messe zu feiern. Nach anderen Versionen der Legende entzündete er ein Feuer. Doch bei der Insel handelte es sich um einen schlafenden Wal, der verschreckt untertauchte, während die Mönche zurück in ihr Boot stolperten. Der wahre Kern der Geschichte ist vermutlich der, daß irische Mönche bereits 1000 Jahre vor Kolumbus amerikanischen Boden betreten haben.

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Riesige Christusstatue

Im bayerischen Wassertrüdingen bei Bad Reichenhall sollte auf dem Predigtstuhl die weltgrößte Christusstatue entstehen, 17 m höher als die bekannte Statue in Rio de Janeiro. Geplant war ein 55 m hohes Stahlgerüst, das mit Kunststoff ummantelt und mit Flüssigholz umgossen werden sollte. Der Künstler Ludwig Angerer hatte Pläne vorgelegt, die auch ein Pilgerhotel und einen Wellnessbereich vorsahen. Nach Protesten der Einwohner und der Kirchen wurde das Projekt im März 2009 vom Stadtrat verworfen. Link 

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Kritische Gottesdienstbesucher

Was wäre, wenn man Gottesdienste so bewerten würde wie einen Restaurantbesuch? Die Macher der britischen Website „Ship of Fools“ (Narrenschiff) sind überzeugte Christen, die über manches in der Kirche herzhaft lachen können. Seit 1998 schwärmen Mystery Worshipper in die Kirchen weltweit aus. Inkognito beobachten, bewerten und beschreiben sie, was sie erleben: „Wie lang war die Predigt? Wie hart die Bank? Wie kalt der Kaffee? Wie warm das Willkommen?“ Hier zum Beispiel ein Bericht über einen Besuch im Regensburger Dom . Hunderte weiterer Kritiken aus aller Welt liegen inzwischen auf dem Server. Link 

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Normiertes Hinweisschild

Es ist kein amtliches Verkehrszeichen, sondern ein Sonderzeichen der StVO. Als sogenanntes „nichtamtliches Schild“ ist das Schild mit der offiziellen Bezeichnung „Hinweis auf den Gottesdienst“ an vielen Ortseingängen zu sehen. Darauf ist meist ein Kirchensymbol zu sehen, die Gottesdienstzeiten sowie die Adresse der Kirche. Kirchen können eine Sondernutzungserlaubnis beim zuständigen Bauamt beantragen, die dann auch die näheren Bestimmungen enthält. Folie: reflektierend Typ II (das heißt: gut reflektierend), Normgröße: 750 x 750 mm. Die Farben weisen auf die Konfession hin: RAL 1023 Verkehrsgelb für katholische Kirchen, RAL 4001 Rotlila für evangelisch-lutherische, RAL 6024 Verkehrsgrün für die erste beantragende Freikirche, RAL 5012 Lichtblau für weitere Freikirchen. Seit 2008 ist die ursprüngliche Regelung aufgehoben. Seitdem dürfen alle Religionsgemeinschaften solche Hinweisschilder beantragen.

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Lila Superheld

Bibleman ist ein Superheld. Er trägt eine gelbe Maske und einen lila Umhang und ist mit einem Laserschwert ausgerüstet. Im Namen Gottes kämpft er gegen das Böse. Das Ganze ist kein Witz. Der evangelikale Schauspieler Willie Aames erfand 1995 die Videoserie, die inzwischen durch Liveshows und Actionfiguren ergänzt wird. Bibleman bekämpft das „Unrecht mit Gottes Wort“ und kann laut Website „Kindern wertvolle und strategische Einblicke in geistige Kriegsspiele zeigen.“ Das Ganze jetzt „mit mehr Spezialeffekten als je zuvor, ausgekochten Gaunern und aufregenden Geschichten“. Link 

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Leuchtendes Kreuz

Walter Ulbricht hat viele Kirchen abreißen lassen und wollte gerne jede Erinnerung an das Christentum auslöschen. Er ließ in den 1960er Jahren in Berlin den Fernsehturm bauen. Die Edelstahlverkleidung des Turmes reflektiert das Sonnenlicht in Form eines Kreuzes. Spötter nannten das die „Rache des Papstes“. Alle Versuche Ulbrichts, die Reflexion zu unterbinden, scheiterten.

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Anrüchige Reliquie

Im Kloster Gräfrath bei Solingen wurde lange Zeit eine sehr spezielle Reliquie aufbewahrt: Der Kot des Esels, auf dem Palmsonntag Jesus nach Jerusalem eingezogen ist. Nachdem das Kloster 1803 der Säkularisation zum Opfer fiel, ist er spurlos verschwunden.

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Geheimer Dachboden

Das Amsterdamer Grachtenhaus mit der Adresse Oudezijds Voorburgwal 40 beherbergte lange ein Geheimnis: Ende des 17. Jahrhunderts baute dort auf mehreren Etagen ein katholischer Kaufmann eine geheime Kirche, denn die damals regierenden Calvinisten verboten allen Katholiken in der Stadt, öffentlich ihren Glauben zu leben. Die Kirche „Ons' Lieve Heer op Solder“ („Unser lieber Herrgott auf dem Dachboden“) ist heute ein Museum.

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Deutsche Botschaft

Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts besteht die Tradition, diplomatische Vertreter aus deutschen Landen in den Vatikan schicken. Zuerst gab es Vertreter des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, später Bayerns und Preußens. Seit 1984 befindet sich die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl in der Nähe des Parks der Villa Borghese. Link 

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Fromme Blume

Die Passionsblume, heimisch in Süd- und Mittelamerika, wurde von den Christen früh als Symbol des Leidensweges Jesu Christi angesehen. Sie hat zehn Blüten- und Kelchblätter (Apostel bei der Kreuzigung), in der Nebenkrone einen Strahlenkranz (Dornenkrone), fünf Staubblätter (Wundmale), drei Griffel (Nägel). Der rote Blütengrund steht symbolisch für das Blut, der lange Fruchtknoten für den Kelch, die Ranken für die Geißeln, die Blätter für die Lanzen der Soldaten, die drei Deckblätter für die Dreifaltigkeit. Eine Art heißt sogar Passiflora incarnata (latein incarnatus – fleischgeworden).

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Teuflische Zeit

Auf der Insel Malta gehen viele Kirchturmuhren falsch. Das ist volle Absicht. Dahinter steht symbolisch, den Teufel so zu verwirren, daß er nicht rechtzeitig an den Gottesdiensten teilnehmen kann.

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Teuerstes Kirchengrundstück

Das teuerste Grundstück aller Kirchen in Deutschland ist das der Pfarrkirche St. Michael in der Maxburgstraße in München, einer Fußgängerzone in der Altstadt. Die Jesuitenkirche ist aber nicht zu verkaufen. Ein Immobilienmagazin schätzt das Grundstück auf 210 Millionen Euro. Mit weitem Abstand folgen das Grundstück des Kölner Doms (79 Millionen) und das der Münchener Liebfrauenkirche (69 Millionen).

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Riesiges Bistum

Das flächenmäßig größte Bistum der Welt ist Nowosibirsk. Dort leben zwischen einer halben und einer Million Katholiken – so genau kann das niemand sagen. Der dortige rußlanddeutsche Bischof Joseph Werth wurde im Untergrund zum Priester geweiht, und später mit 38 Jahren im Jahr 1991 zum Apostolischen Administrator der Katholiken in Sibirien ernannt. Insgesamt hat Rußland nur fünf katholische Bischöfe.

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Schlammige Glocke

Die vermutlich älteste Glocke Deutschlands hängt in Köln. Im Jahre 613 – so geht die Legende – wühlte eine Herde Schweine die Glocke aus einem Schlammloch. Die Glocke ist nicht gegossen, sondern aus drei Platten geschmiedet und stammt noch aus „heidnischer“ Produktion. Aufgrund der Art des Fundes nannte man sie „Saufang“. Die Glocke hängt heute in der romanischen Kirche St. Cäcilien in Köln, die heute das Schnütgen-Museum beherbergt.

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Symbolisierte Evangelisten

Die vier Evangelisten haben in der christlichen Ikonografie unterschiedliche Symbole erhalten. Das Symbol von Matthäus ist der Engel, Markus hat den Löwen, Lukas den Stier und Johannes den Adler. Zurück gehen die Symbole auf Ez 1,1-14 und Offb 4,6-8, wo sich die Herrlichkeit Gottes in diesen vier Lebewesen zeigt, auf die Evangelisten wurden sie von den Kirchenvätern angewendet. Die Symbole haben auch alle einen Bezug zu den ersten Versen der jeweiligen Evangelien: Matthäus beginnt mit der Verkündigung (Mt 1,20: Engel als Verkündiger), Markus mit Johannes in der Wüste (Mk 1,3: Löwe als Wüstentier), Lukas mit dem Opfer im Tempel (Lk 1,9: Stier als Opfertier) und Johannes mit dem Prolog über das Wort (Joh 1,1: Adler als mächtiges Tier).

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Fromme Grabinschriften

Die Inschrift H. S. E. steht für „Hic situs est” („Hier liegt begraben”) und ist auf vielen vorchristlichen römischen Grabsteinen zu finden. X P sind die beiden ersten griechischen Buchstaben des Namens Christos, Chi und Rho, das sogenannte Christusmonogramm. Man findet es sehr häufig in den römischen Katakomben. R. I. P. bedeutet „Requiescat In Pace” („Ruhe in Frieden”), und D. O. M. steht für „Deo Optimo Maximo” („Gott, dem Besten und Mächtigsten”).

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Vatikanisches Internet

Der Vatikan verfügt über eine eigene Topleveldomain, „.va“. Die Hauptseite des Vatikans ist seit dem 11. September 1995 vom Internetbüro des Heiligen Stuhls unter „vatican.va“ registriert. Sie ist mit täglich 10 Millionen Klicks eine der meistbesuchten Seiten weltweit. Einer der Nameserver heißt „michael.vatican.va“, banannt nach dem Erzengel Michael, der im Buch der Offenbarung den Teufel besiegt.

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Sprachliches Genie

Der Priester Giuseppe Mezzofanti aus Bologna war Professor für Arabistik, Leiter der Vatikanischen Bibliothek und wurde 1838 Kardinal. Er beherrschte über 70 Sprachen und zahlreiche Dialekte. Italien hat er nie verlassen, er lernte viele Sprachen wohl nebenbei im Beichtstuhl.

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Spekulatives Gebäck

Der Bischof als derjenige, der die Gemeinden besucht, visitiert und inspiziert, war der „episcopus speculator“. Der Name hat sich auf das Gebäck Spekulatius übertragen, das zuerst am Nikolaustag gebacken wurde, bei dem oft der Bischof Nikolaus auf seinem Pferd dargestellt wurde.

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Exterritoriale Malteser

Der Malteserritterorden verfügt über exterritoriales Gebiet in Rom, auf dem Aventin und in der Via Condotti. Völkerrechtlichlich ist der Malteserritterorden ein Kuriosum: Er ist Völkerrechtssubjekt (wie der Heilige Stuhl), aber kein Staat (wie der Vatikanstaat). Er hat 11.500 Mitglieder und unterhält diplomatische Beziehungen zu 94 Staaten. Humanitär tätig ist er in Krisengebieten und Katastrophenfällen.

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Tote Diamanten

Eine Chicagoer Firma bietet es an, aus Verstorbenen Diamanten anfertigen zu lassen. Aus der kremierten Totenasche wird in Holland Kohlenstoff extrahiert, der eine Woche lang unter hohem Druck verpreßt wird. Der entstandene Rohdiamant wird geschliffen, gekennzeichnet und für mindestens 3900 Euro den Angehörigen überreicht. In Deutschland ist dieser Prozeß gesetzlich verboten. Deutsche Bestatter arbeiten mit der Firma zusammen.

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Türkische Madonna

Mitte des 15. Jahrhunderts kam angesichts der Bedrohung durch das türkische Heer verstärkt das Rosenkranzgebet in Mode. In der Seeschlacht von Lapanto am 7. Oktober 1578 konnte die türkische Flotte geschlagen werden, einen Sieg, dem man auch dem Gebet zuschrieb. In der Nähe von Ahrweiler findet man daher Madonnendarstellungen mit dem Jesuskind, das einen abgeschlagenen Türkenkopf in der Hand hält. Link 

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Sonniges Hallendach

Der Vatikan hat eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der 1971 erbauten Audienzhalle „Aula Paolo VI“. 2000 m² des Daches sind mit Sonnenkollektoren, weitere 2000 m² mit Diffusoren bedeckt. Geschenkt und installiert wurde die Anlage 2008 von einer deutchen Firma. Nun sind 0,45 % des vatikanischen Staatsgebietes mit Sonnenkollektoren bedeckt. Der Vatikan könnte damit zum ersten CO2-neutralen Staat der Welt werden.

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Bunte Uniform

Die Uniformen der Schweizergarde wurden nicht von Michelangelo entworfen, sondern vom Kommandanten der Garde, Jules Répond (1910-21). Ihre Farben Blau, Rot und Gelb sind die Traditionsfarben der Medici. Link 

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Liebster Elefant

Das Lieblingstier des Medici-Papstes Leo X. war der indische Elefant Hanno, den er 1514 vom portugiesischen König geschenkt bekam. Er wurde zum Star auf vielen Prozessionen. Zwei Jahre später starb das Tier an einer Verstopfung. Auch Raffael malte das Tier.

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Alte Christen

Die Thomas-Christen, die vor allem in Südwestindien leben, führen die Gründung ihrer Kirche direkt auf den Apostel Thomas zurück, der um 50 n. Chr. mit einiger Sicherheit Indien bereiste, den König Gundahar bekehrte und später dort den Märtyrertod erlitt.

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Junger Papst

Der jüngste Papst der Geschichte war bei der Inthronisation 12 oder 18 Jahre alt. Benedikt IX. wurde 1032 Papst, insgesamt dreimal zum Papst gewählt – aber zweimal aufgrund seines lasterhaften Lebenswandels wieder seines Amtes enthoben.

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Abscheuliches Fleisch

Papst Gregor III. verbot 732 den Verzehr von Pferdefleisch, der abscheulich sei. Über die Gründe dafür sind sich die Historiker uneins: Das Verbot könnte sich gegen Germanenkulte gerichtet haben oder aber es sollte einen Mangel an Streitrössern verhindern.

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Rettender Dackel

Im Wormser Dom ist am Südportal ein kleiner Dackel in Stein gehauen. Der Hund des Dombaumeisters Philipp Brand hat seinem Herrchen bei Baumaßnahmen in den 1920ern das Leben gerettet, indem er ihn vor einem herunterfallenden Steinbrocken warnte.

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Wütender Teufel

Vor dem Eingang der Marienkirche in Lübeck liegt ein großer Granitblock. Die Legende sagt, daß der Teufel beim Bau der Kirche mithalf, weil er den Bau eines Weinhauses vermutete. Als er merkte, daß eine Kirche gabaut wurde, wollte er sie mit dem Felsen zerschmettern. Er ließ den Klotz vor der Kirche fallen, als man ihm den Bau eines Weinhauses neben der Kirche versprach. Link 

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Unerwünschter Satan

Die Bürgermeisterin von Inglis/Florida hat in einem Statement auf offiziellem städtischen Briefbogen den Teufel als persona non grata im Ort erklärt. Die Terroranschläge vom 11. September hätten sie dazu angeregt. Die Einwohner und der Stadtrat unterstützen die Bürgermeisterin. Link 

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Engagierte Ritterorden

In Deutschland existieren etwa 20 geistliche Ritterorden, die im Mittelalter gegründet wurden und die sich heute oft sozial im Heiligen Land engagieren. Geheimkultiges und Verschwörerisches ist bei denen nicht zu finden, aller Romane zum Trotz.

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Wirre Schöpfung

Das Wort Tohuwabohu, das wir als Bezeichnung für großes Chaos kennen, ist eines der ersten Worte der Bibel. In der Schöpfungserzählung in Genesis 1,2 heißt es im Hebräischen: „We ha aretz hajeta tohu wa bohu.“ – „Und die Erde war wüst und wirr.“

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Fehlender Ochse

In der Bibel steht nicht, daß bei Jesu Geburt Ochs und Esel im Stall standen. Der Hinweis stammt aus dem Pseudo-Matthäus-Evangelium, einem Buch der Apokryphen aus dem 8. Jahrhundert, anderen geistlichen Schriften, die nicht in die Bibel aufgenommen wurden: „Ochs und Esel beteten ihn an.“ Damit erfüllte sich Jesajas Prophezeihung: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn.“ (Jes 1,3) Daher wurden Ochs und Esel an der Krippe auch schon vorher, seit dem 3. Jahrhundert, künstlerisch dargestellt.

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Gezähltes Gebet

Das Vaterunser enthält 63 Wörter, inklusive Schlußdoxologie und Amen. Im Griechischen sind es 73 in der bei Matthäus überlieferten Fassung, im Lateinischen 60. Die althochdeutsche Fassung aus dem 8. Jahrhundert ist – allerdings ohne Schlußdoxologie  – 48 Wörter lang.

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Junges Zitat

Der Satz „Wenn ich wüßte, daß morgen der Jüngste Tag wäre, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, der angeblich von Martin Luther stammt, taucht erstmals schriftlich belegt im Oktober 1944 in Hessen auf.

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Verwechselter Apfel

Adam und Eva aßen im Paradies wohl keinen Apfel. In der Bibel ist die Obstsorte gar nicht genannt, dort heißt es nur „eine Frucht“. Der Apfel geriet vielleicht so hinein: Das lateinische Wort malus bedeutet zugleich böse und Apfel.

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Erfundener Adventskranz

Der Adventskranz wurde 1839 von Johann Hinrich Wichern in Hamburg erfunden. Er leitete das „Rauhe Haus“, eine Jugendhilfeeinrichtung der Diakonie. Der Kranz war ein einfacher Holzring mit 19 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen, er wurde später mit Tannengrün umwunden. Link 

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Kleiner Staat

Der Staat der Vatikanstadt ist mit 44 Hektar (0,44 km²) und 3 km Landesgrenze der kleinste Staat der Erde, der von den Vereinten Nationen anerkannt ist.

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Verklagte Dose

„Ich war eine Dose“, warb die Dosenindustrie in den 1980ern. Das Satiremagazin Titanic setzte den Slogan „Auch ich war eine Dose“ unter das Bild eines Kruzifixes. Die Empörung war groß, und prompt wurde die Zeitschrift verklagt. Nicht von den Kirchen, nein, von der Weißblechindustrie.

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Lange Adventszeit

Die Adventszeit umfaßte nicht immer vier Wochen. Im gallisch-spanischen Raum war der Advent acht Wochen lang (12. November bis 6. Januar). Die stadtrömische Liturgie von 595 sah erstmals vier Wochen vor. Die Mailänder Liturgie hat bis heute sechs Adventssonntage.

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Schwierige Sprache

Altgriechisch, die Sprache des Neuen Testaments, ist keine einfache Sprache. Im Griechischen gibt es zwei Konjugationen (Omega und Mi), drei Numeri (Singular, Plural, Dual), drei Genera Verbi (Passiv, Aktiv, Medium), drei Deklinationen (A, O und konsonantisch), fünf Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Vokativ), vier Modi und sechs Tempi (Präsens, Aorist, Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur).

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Selige Wortklauberei

Im griechischen Neuen Testament kommt das Wort wehe (ούαί) 46 mal vor, während das Antonym selig (μάκάριος) 49 mal auftaucht.

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Übersetzter Teufel

Das hebräische Wort für Teufel Satan (שטן) bedeutet Widersacher. Das Griechische Diabolos (Διάβολος) heißt wörtlich übersetzt Durcheinanderwerfer. Das Rumänische hat dafür das Wort dracul, bekannt durch Dracula und verwandt mit Drachen.

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Teurer Weihrauch

Im alten Rom kostete ein Kilogramm Weihrauch 13 Denare, etwa der Lohn eines Arbeiters von zwei Wochen, umgerechnet rund 600 Euro. Heute bekommt man dieselbe Menge Weihrauch schon für 20 Euro. Das sind gerade mal 3 % vom früheren Wert, ein Wertverlust von 0,5 ‰ pro Jahr.

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Barmherzige Werke

Traditionell gelten als die sieben Werke der Barmherzigkeit Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, Tote bestatten, die bis auf das letzte auf die Rede Jesu vom Weltgericht in Mt 25 zurückgehen.

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Heiliger Astronaut

Die Kirche nennt für bestimmte Lebensbereiche oder Berufe bestimmte Heilige, die durch ihr Leben meist einen Bezug „zum Thema“ haben und um Beistand angerufen werden können. So ist der Hl. Josef von Cupertino der Schutzheilige der Piloten und Astronauten. Vom Franziskanerpater wird berichtet, er habe sich öfter in die Lüfte erhoben.

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Vielsprachige Bibel

Weltweit gibt es etwa 6500 Sprachen. Der Weltbund der Bibelgesellschaften gibt an, daß die gesamte Bibel bisher in 429 Sprachen übersetzt wurde. Das Neue Testament existiert in 1145 Sprachen, verschiedene Auszüge aus der Bibel sind in 2426 Sprachen vorhanden.

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Keine Fakten?

Auch wenn es in manchen Nutzloses-Wissen-Listen so steht, behaupte ich bis zum Beleg des Gegenteils:

  • Die Träger des päpstlichen Silvesterordens dürfen nicht auf einem Pferd die Treppe zum Petersdom hochreiten. (Oder doch?)
  • Einen Druckfehler in einer Bibel von 1631 mit den Worten „Du sollst stehlen!“ gab es nicht.
  • Das „Verfallsdatum“ muß auf Hostienverpackungen nicht seit 1999 angegeben werden, jedenfalls nicht in Deutschland.

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„Der Humor nimmt die Welt hin, wie sie ist, sucht sie nicht zu verbessern und zu belehren, sondern mit Weisheit zu ertragen.“
Charles Dickens (1812–1870)
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