|
|
Dinge, die man nicht unbedingt wissen muß
Auch Lustiges, Merkwürdiges, Interessantes, Skurriles und Seltsames sammelt sich in Büchern,
im Netz und im Kopf an, wenn man sich mit dem Glauben und der Kirche beschäftigt.
Ich habe ein paar dieser Dinge nachgeprüft und zu einem bunten Sammelsurium zusammengestellt. |
|
|
Fußballbegeisterter Heiliger
In der Gelsenkirchener Kirche Sankt Joseph im Stadtteil Schalke gibt es im rechten Seitenschiff ein Kirchenfenster, das den heiligen Aloisius von Gonzaga zeigt. Er trägt Fußballschuhe, blau-weiße Stutzen und hat einen Fußball zwischen den Beinen liegen. Damit ist er ein deutlicher Hinweis auf die Fußballjugend des Vereins Schalke 04, mit der die Pfarrgemeinde eng verbunden ist.1959, als Kirche und Fenster entworfen wurden, war Aloisius als Schutzpatron der männlichen Jugend sehr beliebt. Er war italienischer Erbprinz, verzichtete auf den Thron und wurde Jesuit. Er arbeitete in der Krankenpflege und steckte sich mit der Pest an, an der er mit 23 Jahren starb.
Link mit Bild
Nach oben |
|
|
Lila Nikolaus
In der Vorweihnachtszeit sind sie überall zu sehen: Schokoladenfiguren in Form eines Weihnachtsmannes, mit rotem Mantel und Pudelmütze. Traditionell bringt aber nicht der Weihnachtsmann, sondern der Bischof Nikolaus den Kindern die Geschenke, dessen Fest am 6. Dezember gefeiert wird. Seit einigen Jahren steigt die Nachfrage nach echten Nikoläusen
aus Schokolade, gefördert durch die Aktion Weihnachtsmannfreie Zone . In Deutschland sind Schokonikoläuse nicht überall zu bekommen. In Österreich dagegen gibt es sie von allen namhaften Herstellern, auch von Milka und selbst bei Discountern. Stilecht mit Bischofsstab und Mitra, gekleidet in einen violetten Chormantel und damit sogar in der liturgischen Farbe des Advents.
Nach oben |
|
|
Getarnte Bunker
Im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Bunker zum Schutz vor Luftangriffen gebaut. In Köln entwickelte der Architekt Hans Schumacher als Bauform den Kirchenbunker. Der rechteckige Grundriß erhielt an der Stirnseite einen Betonturm als Glockenturmattrappe, in dem zugleich die Lüftung eingebaut war. Aus der Luft, also von Bombern aus, bestand also große Ähnlichkeit mit einer Kirche. Von der tarnenden Bauweise versprach man sich einen besseren Schutz vor Bomben. Einige dieser Kirchenbunker
sind noch erhalten, so in Köln-Deutz (Helenenwallstraße), Köln-Raderberg (Marktstraße) und Köln-Mülheim (Berliner Straße).
Nach oben |
|
|
Verpaßter Papst
Es war zu Anfang der 80er Jahre, als Moderator Frank Elstner eine verrückte Idee für die Fernsehsendung „Wetten, daß...“ hatte. Er bat den Münchener Erzbischof und späteren Papst Joseph Kardinal Ratzinger, Papst Johannes Paul II. eine Einladung zu einer Sendung von „Wetten, daß...“ zu übermitteln, was dieser auch tat. Aus dem Vatikan kam daraufhin tatsächlich eine Antwort: Der Papst könne zwar nicht persönlich kommen, aber ließe sich gern per Satellit dazuschalten. Frank Elstner lehnte das damals ab und bezeichnete dies später als einen der größten Fehler seines Lebens, wegen dem er sich hätte „in den Hintern beißen“ können.
Nach oben |
|
|
Verschwundenes Kreuz
Auf der Zugspitze steht Deutschlands höchstes Gipfelkreuz. Es wiegt 300 Kilogramm. Auf allen Werbematerialien der Tourismusregion Garmisch-Partenkirchen findet sich der stolze Berg mit dem gold leuchtenden Gipfelkreuz abgebildet. Nein, nicht ganz: In der Werbebroschüre, die für reiche arabische Touristen aufgelegt wurde, hat man das Bild am Rand so abgeschnitten, daß das Kreuz nicht mehr zu sehen ist.
„Der Köder muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“ äußert sich Garmischs Dritter Bürgermeister.
Das christliche Kreuz ist in diesem Verständnis wohl leider nur ein ungenießbarer Wurm an der Touristik-Angel.
Nach oben |
|
|
Niedliche Arche
Neben dem kompletten Weihnachtskrippenset, den Heiligen Drei Königen, einer Nonne, einem Bettelmönch, einer Hochzeitskirche und dem Hl. Nikoluas hat der süddeutsche Spielwarenhersteller eine „Arche Noah“ mit „vielen lieben Tieren“ auf den Markt. Eine Kurzfassung des biblischen Textes findet sich sogar im Werbeprospekt. Die Playmo-Arche ist allerdings nicht 300 x 50 Ellen groß, sondern nur 52 x 26 Zentimeter. Der Maßstab des Schiffsmodells beträgt also 1:264, was noch kleiner ist als Spur Z. Und was wiederum bedeutet, daß die Noahfigur einen Mann abbildet, der in Wirklichkeit 18,50 Meter groß wäre. Aber Noah wurde ja auch 950 Jahre alt.
Nach oben |
|
|
Langsames Konzert
Ein Orgelkonzert in der Halberstädter Burchardikirche dauert schon mehrere Jahre und soll erst im Jahr 2640 zuende sein. Das Projekt des inzwischen verstorbenen Komponisten John Cage steht unter dem Motto „Organ² As slow as possible“. Das Stück wurde mit einem Computerprogramm komponiert und beinhaltet zufällig erzeugte Töne. Das Konzert begann am 5. September 2001, der erste Ton erklang aber erst anderthalb Jahre später, weil das Stück mit einer Pause beginnt.
Link
Nach oben |
|
|
Leere Gräber
Der Bundesverband Deutscher Bestatter unterhält im fränkischen Münnerstadt ein weltweit einmaliges Ausbildungszentrum für Bestatter. Dort werden Bestattungsfachkräfte ausgebildet. Auf dem Stundenplan des seit 2003 bestehenden Ausbildungsberufs steht Gräber ausheben, Materialkunde, Trauerdruck und Dekoration. Seit 1994 gibt es dort einen Lehrfriedhof, auf dem 30 Gräber zu Übungszwecken bereitgehalten werden. Auf ihren Grabsteinen stehen alte Inschriften, Recycling ist das. Auszubildende schaufeln hier Gräber aus und schütten sie wieder zu.
Nach oben |
|
|
Lebende Insel
Die Legende berichtet vom irischen Heiligen Brandanus, der im 6. Jahrhundert als Seefahrer auf der Suche nach Land im Westen war. Er ankerte vor einer kleinen Insel und baute dort einen Altar auf, um die Heilige Messe zu feiern.
Nach anderen Versionen der Legende entzündete er ein Feuer. Doch bei der Insel handelte es sich um einen schlafenden Wal, der verschreckt untertauchte, während die Mönche zurück in ihr Boot stolperten.
Der wahre Kern der Geschichte ist vermutlich der, daß irische Mönche bereits 1000 Jahre vor Kolumbus amerikanischen Boden betreten haben.
Nach oben |
|
|
Riesige Christusstatue
Im bayerischen Wassertrüdingen bei Bad Reichenhall sollte auf dem Predigtstuhl die weltgrößte Christusstatue entstehen, 17 m höher als die bekannte Statue in Rio de Janeiro. Geplant war ein 55 m hohes Stahlgerüst, das mit Kunststoff ummantelt und mit Flüssigholz umgossen werden sollte. Der Künstler Ludwig Angerer hatte Pläne vorgelegt, die auch ein Pilgerhotel und einen Wellnessbereich vorsahen. Nach Protesten der Einwohner und der Kirchen wurde das Projekt im März 2009 vom Stadtrat verworfen. Link
Nach oben |
|
|
Kritische Gottesdienstbesucher
Was wäre, wenn man Gottesdienste so bewerten würde wie einen Restaurantbesuch? Die Macher der britischen Website „Ship of Fools“ (Narrenschiff) sind überzeugte Christen, die über manches in der Kirche herzhaft lachen können. Seit 1998 schwärmen Mystery Worshipper in die Kirchen weltweit aus. Inkognito beobachten, bewerten und beschreiben sie, was sie erleben: „Wie lang war die Predigt? Wie hart die Bank? Wie kalt der Kaffee? Wie warm das Willkommen?“ Hier zum Beispiel ein Bericht über einen Besuch im Regensburger Dom . Hunderte weiterer Kritiken aus aller Welt liegen inzwischen auf dem Server.
Link
Nach oben |
|
|
Normiertes Hinweisschild
Es ist kein amtliches Verkehrszeichen, sondern ein Sonderzeichen der StVO. Als sogenanntes „nichtamtliches Schild“ ist das Schild mit der offiziellen Bezeichnung „Hinweis auf den Gottesdienst“ an vielen Ortseingängen zu sehen. Darauf ist meist ein Kirchensymbol zu sehen, die Gottesdienstzeiten sowie die Adresse der Kirche. Kirchen können eine Sondernutzungserlaubnis beim zuständigen Bauamt beantragen, die dann auch die näheren Bestimmungen enthält. Folie: reflektierend Typ II (das heißt: gut reflektierend), Normgröße: 750 x 750 mm. Die Farben weisen auf die Konfession hin: RAL 1023 Verkehrsgelb für katholische Kirchen, RAL 4001 Rotlila für evangelisch-lutherische, RAL 6024 Verkehrsgrün für die erste beantragende Freikirche, RAL 5012 Lichtblau für weitere Freikirchen.
Seit 2008 ist die ursprüngliche Regelung aufgehoben. Seitdem dürfen alle Religionsgemeinschaften solche Hinweisschilder beantragen.
Nach oben |
|
|
Lila Superheld
Bibleman ist ein Superheld. Er trägt eine gelbe Maske und einen lila Umhang und ist mit einem Laserschwert ausgerüstet. Im Namen Gottes kämpft er gegen das Böse. Das Ganze ist kein Witz. Der evangelikale Schauspieler Willie Aames erfand 1995 die Videoserie, die inzwischen durch Liveshows und Actionfiguren ergänzt wird. Bibleman bekämpft das „Unrecht mit Gottes Wort“ und kann laut Website „Kindern wertvolle und strategische Einblicke in geistige Kriegsspiele zeigen.“ Das Ganze jetzt „mit mehr Spezialeffekten als je zuvor, ausgekochten Gaunern und aufregenden Geschichten“.
Link
Nach oben |
|
|
Leuchtendes Kreuz
Walter Ulbricht hat viele Kirchen abreißen lassen und wollte gerne jede Erinnerung an das Christentum auslöschen. Er ließ in den 1960er Jahren in Berlin den Fernsehturm bauen. Die Edelstahlverkleidung des Turmes reflektiert das Sonnenlicht in Form eines Kreuzes. Spötter nannten das die „Rache des Papstes“.
Alle Versuche Ulbrichts, die Reflexion zu unterbinden, scheiterten.
Nach oben |
|
|
Anrüchige Reliquie
Im Kloster Gräfrath bei Solingen wurde lange Zeit eine sehr spezielle Reliquie aufbewahrt: Der Kot des Esels, auf dem Palmsonntag Jesus nach Jerusalem eingezogen ist. Nachdem das Kloster 1803 der Säkularisation zum Opfer fiel, ist er spurlos verschwunden.
Nach oben |
|
|
Geheimer Dachboden
Das Amsterdamer Grachtenhaus mit der Adresse Oudezijds Voorburgwal 40
beherbergte lange ein Geheimnis: Ende des 17. Jahrhunderts baute dort auf mehreren Etagen ein
katholischer Kaufmann eine geheime Kirche, denn die damals regierenden Calvinisten verboten
allen Katholiken in der Stadt, öffentlich ihren Glauben zu leben. Die Kirche
„Ons' Lieve Heer op Solder“ („Unser lieber Herrgott auf dem Dachboden“) ist heute ein Museum.
Nach oben |
|
|
Deutsche Botschaft
Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts besteht die Tradition, diplomatische Vertreter aus deutschen Landen in den Vatikan schicken. Zuerst gab es Vertreter des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, später Bayerns und Preußens. Seit 1984 befindet sich die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl in der Nähe des Parks der Villa Borghese.
Link
Nach oben |
|
|
Fromme Blume
Die Passionsblume, heimisch in Süd- und Mittelamerika, wurde von den Christen früh als Symbol des
Leidensweges Jesu Christi angesehen. Sie hat
zehn Blüten- und Kelchblätter (Apostel bei der Kreuzigung),
in der Nebenkrone einen Strahlenkranz (Dornenkrone),
fünf Staubblätter (Wundmale), drei Griffel (Nägel).
Der rote Blütengrund steht symbolisch für das Blut, der lange Fruchtknoten für den Kelch,
die Ranken für die Geißeln, die Blätter für die Lanzen der Soldaten,
die drei Deckblätter für die Dreifaltigkeit.
Eine Art heißt sogar Passiflora incarnata (latein incarnatus – fleischgeworden).
Nach oben |
|
|
Teuflische Zeit
Auf der Insel Malta gehen viele Kirchturmuhren falsch. Das ist volle Absicht. Dahinter steht symbolisch, den Teufel so zu verwirren, daß er nicht rechtzeitig an den Gottesdiensten teilnehmen kann.
Nach oben |
|
|
Teuerstes Kirchengrundstück
Das teuerste Grundstück aller Kirchen in Deutschland ist das der Pfarrkirche St. Michael in der Maxburgstraße in München, einer Fußgängerzone in der Altstadt. Die Jesuitenkirche ist aber nicht zu verkaufen. Ein Immobilienmagazin schätzt das Grundstück auf 210 Millionen Euro. Mit weitem Abstand folgen das Grundstück des Kölner Doms (79 Millionen) und das der Münchener Liebfrauenkirche (69 Millionen).
Nach oben |
|
|
Riesiges Bistum
Das flächenmäßig größte Bistum der Welt ist Nowosibirsk. Dort leben zwischen einer halben und einer Million Katholiken – so genau kann das niemand sagen. Der dortige rußlanddeutsche Bischof Joseph Werth wurde im Untergrund zum Priester geweiht, und später mit 38 Jahren im Jahr 1991 zum Apostolischen Administrator der Katholiken in Sibirien ernannt. Insgesamt hat Rußland nur fünf katholische Bischöfe.
Nach oben |
|
|
Schlammige Glocke
Die vermutlich älteste Glocke Deutschlands hängt in Köln. Im Jahre 613 – so geht die Legende
– wühlte eine Herde Schweine die Glocke aus einem Schlammloch. Die Glocke ist nicht gegossen,
sondern aus drei Platten geschmiedet und stammt noch aus „heidnischer“ Produktion. Aufgrund
der Art des Fundes nannte man sie „Saufang“. Die Glocke hängt heute in der romanischen
Kirche St. Cäcilien in Köln, die heute das Schnütgen-Museum beherbergt.
Nach oben |
|
|
Symbolisierte Evangelisten
Die vier Evangelisten haben in der christlichen Ikonografie unterschiedliche Symbole erhalten.
Das Symbol von Matthäus ist der Engel, Markus hat den Löwen, Lukas den Stier und Johannes den Adler.
Zurück gehen die Symbole auf Ez 1,1-14 und Offb 4,6-8, wo sich die Herrlichkeit Gottes in diesen
vier Lebewesen zeigt, auf die Evangelisten wurden sie von den Kirchenvätern angewendet. Die Symbole haben auch alle
einen Bezug zu den ersten Versen der jeweiligen Evangelien: Matthäus beginnt mit der Verkündigung (Mt 1,20: Engel
als Verkündiger), Markus mit Johannes in der Wüste (Mk 1,3: Löwe als Wüstentier), Lukas mit dem Opfer
im Tempel (Lk 1,9: Stier als Opfertier) und Johannes mit dem Prolog über das Wort (Joh 1,1: Adler als
mächtiges Tier).
Nach oben |
|
|
Fromme Grabinschriften
Die Inschrift H. S. E. steht für „Hic situs est” („Hier liegt begraben”) und ist
auf vielen vorchristlichen römischen Grabsteinen zu finden. X P sind die beiden ersten
griechischen Buchstaben des Namens Christos, Chi und Rho, das sogenannte
Christusmonogramm. Man findet es sehr häufig in den römischen Katakomben.
R. I. P. bedeutet „Requiescat In Pace” („Ruhe in Frieden”), und
D. O. M. steht für „Deo Optimo Maximo” („Gott, dem Besten und Mächtigsten”).
Nach oben |
|
|
Vatikanisches Internet
Der Vatikan verfügt über
eine eigene Topleveldomain, „.va“.
Die Hauptseite des Vatikans ist seit dem 11. September 1995 vom Internetbüro des Heiligen
Stuhls unter „vatican.va“
registriert. Sie ist mit täglich 10 Millionen Klicks eine der meistbesuchten
Seiten weltweit. Einer der Nameserver heißt „michael.vatican.va“, banannt
nach dem Erzengel Michael, der im Buch der Offenbarung den Teufel besiegt.
Nach oben |
|
|
Sprachliches Genie
Der Priester Giuseppe Mezzofanti aus Bologna war Professor für Arabistik, Leiter der
Vatikanischen Bibliothek und wurde 1838 Kardinal. Er beherrschte über 70 Sprachen und
zahlreiche Dialekte. Italien hat er nie verlassen, er lernte viele Sprachen wohl nebenbei im Beichtstuhl.
Nach oben |
|
|
Spekulatives Gebäck
Der Bischof als derjenige, der die Gemeinden besucht, visitiert und inspiziert,
war der „episcopus speculator“. Der Name hat sich auf das Gebäck Spekulatius
übertragen, das zuerst am Nikolaustag gebacken wurde, bei dem oft der Bischof Nikolaus
auf seinem Pferd dargestellt wurde.
Nach oben |
|
|
Exterritoriale Malteser
Der Malteserritterorden verfügt über exterritoriales Gebiet in Rom, auf dem Aventin
und in der Via Condotti. Völkerrechtlichlich ist der Malteserritterorden ein Kuriosum:
Er ist Völkerrechtssubjekt (wie der Heilige Stuhl), aber kein Staat (wie der Vatikanstaat).
Er hat 11.500 Mitglieder und unterhält diplomatische Beziehungen zu 94 Staaten. Humanitär
tätig ist er in Krisengebieten und Katastrophenfällen.
Nach oben |
|
|
Tote Diamanten
Eine Chicagoer Firma bietet es an, aus Verstorbenen Diamanten anfertigen zu lassen.
Aus der kremierten Totenasche wird in Holland Kohlenstoff extrahiert, der eine Woche
lang unter hohem Druck verpreßt wird. Der entstandene Rohdiamant wird geschliffen,
gekennzeichnet und für mindestens 3900 Euro den Angehörigen überreicht. In Deutschland
ist dieser Prozeß gesetzlich verboten. Deutsche Bestatter arbeiten mit der Firma zusammen.
Nach oben |
|
|
Türkische Madonna
Mitte des 15. Jahrhunderts kam angesichts der Bedrohung durch das türkische
Heer verstärkt das Rosenkranzgebet in Mode. In der Seeschlacht von Lapanto am 7. Oktober
1578 konnte die türkische Flotte geschlagen werden, einen Sieg, dem man auch dem Gebet
zuschrieb. In der Nähe von Ahrweiler findet man daher Madonnendarstellungen mit dem
Jesuskind, das einen abgeschlagenen Türkenkopf in der Hand hält.
Link
Nach oben |
|
|
Sonniges Hallendach
Der Vatikan hat eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der 1971 erbauten
Audienzhalle „Aula Paolo VI“. 2000 m² des Daches sind mit Sonnenkollektoren,
weitere 2000 m² mit Diffusoren bedeckt. Geschenkt und installiert wurde die Anlage 2008 von einer deutchen Firma. Nun sind 0,45 % des vatikanischen Staatsgebietes mit Sonnenkollektoren bedeckt.
Der Vatikan könnte damit zum ersten CO2-neutralen Staat der Welt werden.
Nach oben |
|
|
Bunte Uniform
Die Uniformen der Schweizergarde wurden nicht von Michelangelo entworfen, sondern
vom Kommandanten der Garde, Jules Répond (1910-21). Ihre Farben Blau, Rot und Gelb sind
die Traditionsfarben der Medici.
Link
Nach oben |
|
|
Liebster Elefant
Das Lieblingstier des Medici-Papstes Leo X. war der indische Elefant Hanno, den
er 1514 vom portugiesischen König geschenkt bekam. Er wurde zum Star auf vielen
Prozessionen. Zwei Jahre später starb das Tier an einer Verstopfung. Auch Raffael malte das Tier.
Nach oben |
|
|
Alte Christen
Die Thomas-Christen, die vor allem in Südwestindien leben, führen die Gründung ihrer
Kirche direkt auf den Apostel Thomas zurück, der um 50 n. Chr. mit einiger Sicherheit
Indien bereiste, den König Gundahar bekehrte und später dort den Märtyrertod erlitt.
Nach oben |
|
|
Junger Papst
Der jüngste Papst der Geschichte war bei der Inthronisation 12 oder 18 Jahre alt.
Benedikt IX. wurde 1032 Papst, insgesamt dreimal zum Papst gewählt – aber zweimal aufgrund
seines lasterhaften Lebenswandels wieder seines Amtes enthoben.
Nach oben |
|
|
Abscheuliches Fleisch
Papst Gregor III. verbot 732 den Verzehr von Pferdefleisch, der abscheulich sei. Über die
Gründe dafür sind sich die Historiker uneins: Das Verbot könnte sich gegen Germanenkulte
gerichtet haben oder aber es sollte einen Mangel an Streitrössern verhindern.
Nach oben |
|
|
Rettender Dackel
Im Wormser Dom ist am Südportal ein kleiner Dackel in Stein gehauen. Der Hund des
Dombaumeisters Philipp Brand hat seinem Herrchen bei Baumaßnahmen in den 1920ern das
Leben gerettet, indem er ihn vor einem herunterfallenden Steinbrocken warnte.
Nach oben |
|
|
Wütender Teufel
Vor dem Eingang der Marienkirche in Lübeck liegt ein großer Granitblock. Die Legende
sagt, daß der Teufel beim Bau der Kirche mithalf, weil er den Bau eines Weinhauses vermutete.
Als er merkte, daß eine Kirche gabaut wurde, wollte er sie mit dem Felsen zerschmettern.
Er ließ den Klotz vor der Kirche fallen, als man ihm den Bau eines Weinhauses neben der
Kirche versprach.
Link
Nach oben |
|
|
Unerwünschter Satan
Die Bürgermeisterin von Inglis/Florida hat in einem Statement auf offiziellem städtischen
Briefbogen den Teufel als persona non grata im Ort erklärt. Die Terroranschläge vom 11.
September hätten sie dazu angeregt. Die Einwohner und der Stadtrat unterstützen die Bürgermeisterin.
Link
Nach oben |
|
|
Engagierte Ritterorden
In Deutschland existieren etwa 20 geistliche Ritterorden, die im Mittelalter gegründet wurden
und die sich heute oft sozial im Heiligen Land engagieren. Geheimkultiges und Verschwörerisches
ist bei denen nicht zu finden, aller Romane zum Trotz.
Nach oben |
|
|
Wirre Schöpfung
Das Wort Tohuwabohu, das wir als Bezeichnung für großes Chaos kennen, ist eines der ersten
Worte der Bibel. In der Schöpfungserzählung in Genesis 1,2 heißt es im Hebräischen: „We
ha aretz hajeta tohu wa bohu.“ – „Und die Erde war wüst und wirr.“
Nach oben |
|
|
Fehlender Ochse
In der Bibel steht nicht, daß bei Jesu Geburt Ochs und Esel im Stall
standen. Der Hinweis stammt aus dem Pseudo-Matthäus-Evangelium, einem Buch der
Apokryphen aus dem 8. Jahrhundert,
anderen geistlichen Schriften, die nicht in die Bibel aufgenommen wurden:
„Ochs und Esel beteten ihn an.“ Damit erfüllte sich Jesajas Prophezeihung:
„Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn.“ (Jes 1,3)
Daher wurden Ochs und Esel an der Krippe auch schon vorher, seit dem 3. Jahrhundert,
künstlerisch dargestellt.
Nach oben |
|
|
Gezähltes Gebet
Das Vaterunser enthält 63 Wörter, inklusive Schlußdoxologie und Amen. Im Griechischen
sind es 73 in der bei Matthäus überlieferten Fassung, im Lateinischen 60. Die
althochdeutsche Fassung aus dem 8. Jahrhundert ist – allerdings ohne Schlußdoxologie
– 48 Wörter lang.
Nach oben |
|
|
Junges Zitat
Der Satz „Wenn ich wüßte, daß morgen der Jüngste Tag wäre, würde ich heute
noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, der angeblich von Martin Luther stammt, taucht
erstmals schriftlich belegt im Oktober 1944 in Hessen auf.
Nach oben |
|
|
Verwechselter Apfel
Adam und Eva aßen im Paradies wohl keinen Apfel. In der Bibel ist die Obstsorte
gar nicht genannt, dort heißt es nur „eine Frucht“. Der Apfel geriet vielleicht so hinein:
Das lateinische Wort malus bedeutet zugleich böse und Apfel.
Nach oben |
|
|
Erfundener Adventskranz
Der Adventskranz wurde 1839 von Johann Hinrich Wichern in Hamburg erfunden.
Er leitete das „Rauhe Haus“, eine Jugendhilfeeinrichtung der Diakonie. Der Kranz
war ein einfacher Holzring mit 19 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen, er wurde
später mit Tannengrün umwunden.
Link
Nach oben |
|
|
Kleiner Staat
Der Staat der Vatikanstadt ist mit 44 Hektar (0,44 km²) und 3 km Landesgrenze der
kleinste Staat der Erde, der von den Vereinten Nationen anerkannt ist.
Nach oben |
|
|
Verklagte Dose
„Ich war eine Dose“, warb die Dosenindustrie in den 1980ern. Das
Satiremagazin Titanic setzte den Slogan „Auch ich war eine Dose“ unter das
Bild eines Kruzifixes. Die Empörung war groß, und prompt wurde die Zeitschrift verklagt.
Nicht von den Kirchen, nein, von der Weißblechindustrie.
Nach oben |
|
|
Lange Adventszeit
Die Adventszeit umfaßte nicht immer vier Wochen. Im gallisch-spanischen
Raum war der Advent acht Wochen lang (12. November bis 6. Januar). Die stadtrömische
Liturgie von 595 sah erstmals vier Wochen vor. Die Mailänder Liturgie hat bis heute sechs Adventssonntage.
Nach oben |
|
|
Schwierige Sprache
Altgriechisch, die Sprache des Neuen Testaments, ist keine einfache Sprache. Im Griechischen
gibt es zwei Konjugationen (Omega und Mi), drei Numeri (Singular, Plural, Dual), drei Genera
Verbi (Passiv, Aktiv, Medium), drei Deklinationen (A, O und konsonantisch), fünf Kasus
(Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Vokativ), vier Modi und sechs Tempi (Präsens,
Aorist, Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur).
Nach oben |
|
|
Selige Wortklauberei
Im griechischen Neuen Testament kommt das Wort wehe (ούαί) 46 mal
vor, während das Antonym selig (μάκάριος) 49 mal auftaucht.
Nach oben |
|
|
Übersetzter Teufel
Das hebräische Wort für Teufel Satan (שטן) bedeutet
Widersacher. Das Griechische Diabolos
(Διάβολος) heißt wörtlich übersetzt
Durcheinanderwerfer. Das Rumänische hat dafür das Wort dracul, bekannt durch
Dracula und verwandt mit Drachen.
Nach oben |
|
|
Teurer Weihrauch
Im alten Rom kostete ein Kilogramm Weihrauch 13 Denare, etwa der Lohn
eines Arbeiters von zwei Wochen, umgerechnet rund 600 Euro. Heute bekommt man
dieselbe Menge Weihrauch schon für 20 Euro. Das sind gerade mal 3 % vom
früheren Wert, ein Wertverlust von 0,5 ‰ pro Jahr.
Nach oben |
|
|
Barmherzige Werke
Traditionell gelten als die sieben Werke der Barmherzigkeit Hungrige
speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke pflegen,
Gefangene besuchen, Tote bestatten, die bis auf das letzte auf die Rede Jesu vom Weltgericht
in Mt 25 zurückgehen.
Nach oben |
|
|
Heiliger Astronaut
Die Kirche nennt für bestimmte Lebensbereiche oder Berufe bestimmte Heilige,
die durch ihr Leben meist einen Bezug „zum Thema“ haben und um Beistand angerufen
werden können. So ist der Hl. Josef von Cupertino der Schutzheilige der Piloten und
Astronauten. Vom Franziskanerpater wird berichtet, er habe sich öfter in die Lüfte erhoben.
Nach oben |
|
|
Vielsprachige Bibel
Weltweit gibt es etwa 6500 Sprachen. Der Weltbund der Bibelgesellschaften
gibt an, daß die gesamte Bibel bisher in 429 Sprachen übersetzt wurde. Das Neue
Testament existiert in 1145 Sprachen, verschiedene Auszüge aus der Bibel sind in
2426 Sprachen vorhanden.
Nach oben |
|
|
Keine Fakten?
Auch wenn es in manchen Nutzloses-Wissen-Listen so steht, behaupte ich bis zum Beleg des Gegenteils:
- Die Träger des päpstlichen Silvesterordens dürfen nicht auf einem Pferd die Treppe
zum Petersdom hochreiten. (Oder doch?)
- Einen Druckfehler in einer Bibel von 1631 mit den Worten „Du sollst stehlen!“ gab es nicht.
- Das „Verfallsdatum“ muß auf Hostienverpackungen nicht seit 1999 angegeben werden, jedenfalls nicht in Deutschland.
Nach oben |
|